Im Norden Antwerpens findet zweifellos die größte von der Oosterweel-Verbindung ausgelöste Metamorphose statt: Der Autobahnring um Antwerpen, wie wir Ihn heute kennen, verschwindet. Das Viadukt von Merksem reißen wir ab. Es macht Platz für einen unterirdischen oder tiefergelegten und teilweise eingehausten Ring. Auf diese Weise verschwindet der Ring nicht nur aus dem Blickfeld, sondern es entsteht zudem Platz ohne Ende für Sport, Spiel und Entspannung.

Der Übergang von einem Viadukt zu einem tiefergelegten Ring mit Ringparks ist ein schwieriges Unterfangen. Weil der Verkehr auch während der Arbeiten fließen muss, bauen wir zuerst einen Bypass, also eine provisorische Autobahn. Der Bypass stellt eine Alternative zum heutigen Ring dar. So halten wir den Verkehr der Autobahn von den Wohnvierteln von Deurne und Merksem fern. Zugleich erreichen wir mit dem Bypass eine sichere, vorhersehbare Verkehrslage.

Der Bypass entsteht auf der Ostseite des bisherigen Rings, also auf der Seite des Sportpaleis. Er verläuft vom Autobahnkreuz Antwerpen-Ost (R1/E313) bis zum Kreuz Antwerpen-Nord (R1/E19) in Höhe der Brücke „Jozef Masurebrug“ in Merksem.

Der Bypass bekommt drei Fahrbahnen in jede Richtung und liegt ungefähr in derselben Höhe wie der heutige Ring.

Der Bau des Bypasses erfolgt in zwei Teilen,

Bypass
Bypass

Zeitplan

  • 2024:
    - Start der Arbeiten an der Autobahn ist Anfang 2024. Dabei legen wir eine Fahrbahn der R1 in Richtung Niederlande still. In der Höhe des Sportpaleis sind noch drei (auf 3,20 Meter verengte) Fahrbahnen verfügbar.
    - Auch in Höhe des Kreuzes Antwerpen-Ost (R1/E313) erfolgen Änderungen.
    - Der Vaartkaai zwischen Bredabaan und Kotterstraat wird gesperrt und als Baustellenzufahrt und Baustellenbereich eingerichtet. 
    - Einreichen des Antrags auf städtebauliche Genehmigung für den Ostteil des Bypasses (zwischen Sportpaleis und Autobahnkreuz Antwerpen-Ost)
  • 2025: Eröffnung des Bypasses – zuerst geben wir ihn in Fahrtrichtung Niederlande frei
  • 2026: Inbetriebnahme des Bypasses Richtung Gent/Brüssel
  • 2030: Der neue Ring wird in Dienst gestellt und der Bypass gesperrt
  • 2030: Abriss Bypass und Fertigstellung Einhausungen und Umgebung 

Wie verlaufen die Arbeiten?

Bevor wir beginnen können, den Bypass selbst zu bauen, sind einige Vorbereitungsarbeiten erforderlich. Wir verlegen nicht nur Kabel, Leitungen und Kanalisationen, sondern passen auch Straßen und Radwege an. So schaffen wir den nötigen Platz für die tiefergelegte Autobahn und den Bypass.

Vor dem Bau des Bypasses reichen wir die städtebauliche Genehmigung für den Nordteil ein. Dabei handelt es sich um den Bypass-Teil zwischen Sportpaleis und der Jozef Masurebrug bzw. dem Autobahnkreuz Antwerpen-Nord (A12/E19) in Merksem. Im Herbst 2023 führte die Stadt Antwerpen eine öffentliche Untersuchung durch. Dasselbe Verfahren folgt 2024 für den Ostteil des Bypasses zwischen Sportpaleis und Autobahnkreuz Antwerpen-Ost (R1/E313).

Anfang 2024 erfolgt der erste Spatenstich für den Bau des Bypasses, der etwa zwei Jahre dauern wird.

Sobald der Bypass fertig ist, brechen wir den ersten Teil des bisherigen Viadukts ab und beginnen mit dem Bau der Tunnel und Gräben für den neuen tiefergelegten Ring. Ab 2030 fahren Sie über einen brandneuen Ring und wir reißen den Bypass wieder ab. Danach wird die Umgebung einem grünen Facelifting unterzogen.

Einfluss der Bauarbeiten auf den Verkehr

Die Ijzerlaan-Fahrradbrücke bleibt erreichbar

Die Fahrradbrücke „Ijzerlaanfietsbrug“ steht den Radfahrern während der Bauarbeiten so weit wie möglich zur Verfügung. Hierfür passen wir die Auffahrtsrampen der Brücke an Nur wenn wir über der Fahrradbrücke arbeiten (Einbau der Träger für den Bypass oder Abriss des alten Viadukts von Merksem) wird die Brücke kurzzeitig gesperrt. Das geschieht an Wochenenden und nachts.

Vaartkaai gesperrt

Für den Bau des Bypasses und später für den in den Untergrund verlegten Neubau der Autobahn wird der Vaartkaai in Merksam gesperrt. Von der Bredabaan (an der Fahrradbrücke „Ijzerlaanfietsbrug“) bis zur Tjalkstraat fällt der Vaartkaai in den Baustellenbereich. Deshalb ist er einige Jahre nicht für den normalen Verkehr oder für Radfahrer zugänglich. Hierfür schildern wir die erforderlichen Umleitungen aus. 

Eine Fahrbahn weniger in Richtung Niederlande

Anfang 2024 wird in Höhe des Sportpaleis über eine Länge von rund einem Kilometer eine Fahrbahn der R1 in Richtung Niederlande stillgelegt. Es stehen dann noch drei (schmalere) Fahrbahnen zur Verfügung. Das ist erforderlich, um Platz für die Baustelle zu schaffen.

Änderungen am Autobahnkreuz Antwerpen-Ost

Auch in Höhe des Autobahnkreuzes Antwerpen-Ost (R1/E313) ändern wir die Verkehrssituation. Die Abbiegespur von der E313 auf den R1 in Richtung Niederlande wird auf eine Fahrspur verengt und auch die Ausweichzone auf dieser Abbiegespur mit der Ausfahrt Deurne wird angepasst. Die Ausfahrt Deurne bleibt verfügbar.

Wenn der Bypass in Höhe von Antwerpen-Ost in Dienst gestellt ist, entzerren wir auch den Verkehr an der Anschlussstelle Deurne sowie in/aus Richtung E313. Dadurch wird dieser Abschnitt sicherer. Weniger Unfälle sorgen auch für weniger Staus.

Maßnahmen für weniger Beeinträchtigungen

Mit den Oosterweel-Arbeiten bauen wir an einem ruhigeren, grüneren und gesunderen Umfeld der Autobahn, aber sie bringen auch Beeinträchtigungen mit sich. Wir setzen alles daran, die Unannehmlichkeiten für Anwohner, Verkehrsteilnehmer und Unternehmen weitgehend zu beschränken.

Der Bypass wird näher an den Wohnvierteln liegen als der heutige Ring. Mit 4 Meter hohen Lärmschutzwänden, einer auf 70 km/h gesenkten Höchstgeschwindigkeit auf dem Bypass und Flüsterasphalt verringern wir ihre Lärmbelästigung. Außerdem werden Luft, Geräuschpegel und Vibrationen rund um den Bypass laufend beobachtet. Messen wir eine Überschreitung der festgelegten Höchstwerte, treffen wir zusätzliche Maßnahmen. Auf diese Weise behalten wir den Einfluss auf Mensch, Tier, Natur und Infrastruktur unter Kontrolle.